Das Schulsystem in Simbabwe gleicht in seiner Struktur dem britischen System. Die Kinder kommen meist im Alter von 5 Jahren in den Kindergarten bzw. in die Vorschule (ECD), das ist Klasse (Grade) 0. Dort lernen sie z. B. ruhig zu sitzen, sich zu melden, wenn sie eine Frage beantworten können und die ersten englischen Worte. Ihre Muttersprache ist Shona, die von ca. 11 Millionen Menschen gesprochen wird.
Normalerweise werden die Kinder im Alter von 6 Jahren in die Grundschule (Primary School) eingeschult. Leider sind vor allem ärmere Kinder und Waisen benachteiligt, sie werden z. T. nicht rechtzeitig eingeschult, denn der Schulbesuch kostet Geld. Die Grundschule dauert 7 Jahre (Grade 1 bis 7) und schließt mit einer Prüfung ab. Wer gut abschneidet, kann sich an einer weiterführenden Schule (Secondary School) bewerben. Nach 4 Jahren steht die O-Level-Prüfung an, das entspricht etwa unserer Mittleren Reife. Eine bestandene Prüfung ermöglicht einen weiteren 2-jährigen Schulbesuch auf einem Gymnasium (High School), dieses wird mit dem A-Level (Abitur) beendet und qualifiziert wie bei uns zum Universitätsstudium. Mit dem O-Level-Abschluss kann man sich auch an einem Lehrerseminar oder technischen College bewerben.
Bis vor wenigen Jahren wurden die schriftlichen A-Level- und O-Level-Prüfungen von England übernommen und auch zur Korrektur dorthin gesandt. Somit war ein Schulabschluss in Simbabwe mit einem englischen Abschluss gleichwertig. Seit kurzem werden die Prüfungen in Simbabwe bewertet.
Der Schulunterricht findet meist in Frontalunterricht statt. Die meisten Lehrer sind sehr streng, oft werden Kinder auch körperlich gezüchtigt. Schwester Katharina lehnt dies entschieden ab und sucht das Gespräch mit den Kindern und Lehrern, wenn sie von solchen Strafen hört.
Margret Thumm-Jorge